Meta Platforms entlässt 600 KI-Spezialisten
Meta Platforms, der Konzern hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, trennt sich von rund 600 Mitarbeitern in seiner KI-Abteilung. Laut einem internen Rundschreiben, das der New York Times vorliegt, geht es dabei weniger um Kostensenkung als um eine interne Neustrukturierung. Seit etwa drei Jahren hat Meta im Rahmen seiner „Superintelligence Labs“ massiv Personal aufgebaut und in dieser Zeit rund 3000 Spezialisten eingestellt. Nun sollen Entscheidungswege verkürzt und bürokratische Prozesse abgebaut werden, um die Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz zu beschleunigen.
In der Mitteilung an die Belegschaft heißt es, dass eine kleinere Teamgröße die Kommunikation vereinfachen und Entscheidungen effizienter machen werde. „Jede Person wird mehr Last tragen, mehr Zuständigkeit und mehr Einfluss haben“, heißt es in dem Schreiben. Die betroffenen Mitarbeiter wurden noch am Mittwoch informiert. Meta will nach eigenen Angaben versuchen, ihnen alternative Positionen innerhalb des Konzerns anzubieten.
Die Entlassungen betreffen drei von vier Bereichen der Superintelligence Labs: die Grundlagenforschung FAIR, die KI-Infrastruktur und die Produktentwicklung. Nicht betroffen ist die Abteilung, die sich mit Superintelligence und den großen Sprachmodellen (LLMs) befasst. Diese Modelle bilden die technische Basis für die Chatbots, die Meta in Facebook, Messenger, WhatsApp, Instagram und Threads integriert hat.
Trotz der Einschnitte betont das Unternehmen, dass der Stellenabbau kein Rückzug aus der KI-Forschung sei. Vielmehr wolle Meta die Strukturen verschlanken, um Projekte schneller voranzutreiben. Hintergrund ist auch der wachsende Konkurrenzdruck durch andere Technologiekonzerne wie OpenAI, Google oder Anthropic. Während OpenAI mit GPT-5 und Anthropic mit der Claude-Reihe neue Maßstäbe setzen, versucht Meta, mit seinen Llama-Modellen und der hauseigenen KI-Integration Schritt zu halten.
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Meta hat in den vergangenen Monaten deutlich gemacht, dass es seine KI-Produkte enger an die eigenen Plattformen binden will. So sollen externe Chatbots wie ChatGPT künftig aus WhatsApp entfernt werden. Ziel ist es, die Kontrolle über das Nutzererlebnis zu behalten und die eigene KI-Infrastruktur zu stärken. Parallel dazu investierte Meta im Juni 2025 rund 14,3 Milliarden US-Dollar in eine Minderheitsbeteiligung am KI-Start-up Scale AI – ein klares Signal, dass der Konzern trotz Personalabbau weiter auf Expansion im KI-Bereich setzt.
Der Schritt zeigt, dass Meta weniger an Größe als an Agilität gewinnen will. Statt weitere Mitarbeiter einzustellen, setzt Mark Zuckerberg auf klare Verantwortlichkeiten, schnellere Entscheidungen und weniger Bürokratie. Der Umbau soll die Superintelligence Labs schlagkräftiger machen und den Fokus auf die Entwicklung eigener, skalierbarer KI-Systeme verstärken. Trotz der Entlassungen bleibt künstliche Intelligenz das zentrale Zukunftsfeld des Konzerns und ein entscheidender Bestandteil seiner langfristigen Strategie.