Jeder Vierte in Deutschland nutzt KI für Selbstdiagnosen

Immer mehr Menschen in Deutschland wenden sich bei Krankheitssymptomen nicht zuerst an einen Arzt, sondern an Künstliche Intelligenz. Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte nutzt inzwischen ein Viertel der Bevölkerung KI-Anwendungen zur Selbstdiagnose oder für medizinische Fragen.

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Starker Anstieg bei der Nutzung

Der Anteil stieg deutlich: 2024 gaben noch 9 Prozent an, KI für Selbstdiagnosen einzusetzen, 2025 sind es bereits 25 Prozent. Am häufigsten greifen die Befragten nicht auf die offiziellen Symptom-Checker der Krankenkassen zurück, sondern auf frei verfügbare KI-Angebote wie ChatGPT. Der Grund dafür liegt laut Deloitte in der leichten Zugänglichkeit und der breiten Anwendbarkeit solcher Tools.

An der repräsentativen Erhebung im August 2025 nahmen 1.120 Erwachsene ab 18 Jahren teil.

Chancen und Risiken von KI in der Medizin

Die Haltung zur Rolle von KI im Gesundheitswesen bleibt geteilt. 49 Prozent sehen sie eher als Chance, 30 Prozent eher als Risiko. 21 Prozent sind unentschlossen. Besonders skeptisch sind viele Befragte, wenn es um den direkten medizinischen Einsatz geht:

  • 41 Prozent misstrauen einer Diagnose, die durch KI erstellt wird

  • 46 Prozent lehnen eine KI-gestützte Therapieplanung ab

Gleichzeitig sehen zwei Drittel einen klaren Mehrwert, wenn KI für Verwaltungsaufgaben wie Terminplanung oder Abrechnungen eingesetzt wird.

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Mehr Akzeptanz für die Nutzung von Gesundheitsdaten

Die Studie zeigt außerdem, dass die Bereitschaft zur Weitergabe sensibler Gesundheitsdaten wächst. Inzwischen befürworten 50 Prozent der Befragten die Nutzung ihrer Daten für Forschung, medizinische Dienstleistungen oder Auswertungen. Das entspricht einem Anstieg um 12 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Fazit

KI im Gesundheitswesen wird zunehmend akzeptiert, doch der Einsatz bei Diagnosen und Therapien bleibt umstritten. Während mehr Menschen auf Tools wie ChatGPT für Selbstdiagnosen zurückgreifen, wünschen sie sich nach wie vor ärztliche Kontrolle und Vertrauen in den Behandlungsprozess.

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