Mastercard startet „Agentic Payments“ für alle US-Kunden
Der Kreditkartenanbieter Mastercard hat eine neue Initiative vorgestellt, die den Zahlungsverkehr grundlegend verändern soll. Mit sogenannten Agentic Payments können künftig KI-Agenten automatisch Zahlungen ausführen. Erste Pilotprojekte laufen bereits, und noch vor Weihnachten sollen alle Mastercard-Kunden in den USA Zugriff auf die neue Funktion erhalten. Ein weltweiter Rollout ist geplant.
KI-Agenten übernehmen den Checkout
Das Konzept des agentischen Bezahlens bedeutet, dass KI-gestützte Systeme Einkäufe eigenständig abwickeln können. Kunden müssen den Bezahlprozess nicht mehr manuell anstoßen. Stattdessen können digitale Agenten Bestellungen anstoßen, Produkte bezahlen und Transaktionen im Hintergrund ausführen. Erste Erfahrungen machen bereits Nutzer von Citi und U.S. Bank, die Pilotprojekte mit Mastercard gestartet haben.
Mastercard arbeitet eng mit Partnern wie Google, Stripe und Ant International zusammen, um die Technologie massentauglich und sicher zu machen. Ziel ist es, Händler weltweit in die Lage zu versetzen, automatisierte Zahlungen unkompliziert und standardisiert anzubieten.
Werkzeuge für Entwickler und Unternehmen
Um die Integration zu beschleunigen, stellt Mastercard ein eigenes Agent Toolkit bereit. Es erleichtert Entwicklern den Zugriff auf Mastercard-APIs und unterstützt das Model Context Protocol (MCP), das strukturierte Inhalte für KI-Systeme wie Claude, Cursor oder GitHub Copilot bereitstellt.
Zusätzlich gibt es ein vereinfachtes Agent Sign-Up, mit dem Entwickler ihre KI-Agenten für Mastercard-Dienste registrieren können. Mit den neuen Insight Tokens stellt Mastercard außerdem eine Technologie bereit, die personalisierte Inhalte ermöglicht, ohne gegen Datenschutzvorgaben zu verstoßen. Unternehmen wie SAP Concur nutzen diese bereits.
KI WEEKLY
Wöchentliches KI-Wissen kompakt und verständlich — jeden Sonntag in deinem Postfach. Schließe dich 2500+ Abonnenten an!
Jeden Sonntag neu!
Wir respektieren deine Privatsphäre. Abmeldung jederzeit möglich.
Standards für die Zukunft des Bezahlens
Neben der technischen Umsetzung will Mastercard auch die Rahmenbedingungen für sichere KI-Zahlungen mitgestalten. Gemeinsam mit der FIDO-Allianz arbeitet das Unternehmen an einem verifizierbaren Zahlungs-Token. Dieser Token soll Informationen wie Händler, Betrag oder Produkt standardisiert und sicher übertragen. Kunden, Banken und Händler erhalten damit volle Transparenz.
„KI-Zahlungen sind keine kurzfristige Mode, sondern ein fundamentaler Wandel“, erklärt Craig Vosburg, Chief Services Officer von Mastercard. Ziel sei es, eine Infrastruktur zu schaffen, in der Kunden und Entwickler KI-Agenten vertrauensvoll einsetzen können. Auch Chief Product Officer Jorn Lambert sieht großes Potenzial: „Wir bauen gemeinsam mit Partnern die Standards und Werkzeuge, die agentisches Bezahlen global skalierbar machen.“
Mastercard will Vorreiterrolle
Mit dem Start von Agentic Payments positioniert sich Mastercard an der Spitze einer Entwicklung, die das Verhältnis zwischen Konsumenten, Händlern und Finanzdienstleistern verändern könnte. Wenn der Rollout in den USA erfolgreich verläuft, dürfte das Modell schon bald weltweit verfügbar sein – und damit die Art, wie Menschen online einkaufen, grundlegend verändern.