Hollywood gegen KI: Warner fordert Millionen von Midjourney

Der Medienkonzern Warner Bros. Discovery hat in Kalifornien Klage gegen den KI-Bildgenerator Midjourney eingereicht. Im Zentrum stehen Vorwürfe massiver Urheberrechtsverletzungen. Midjourney soll seine Künstliche Intelligenz mit unzähligen geschützten Bildern trainiert haben, darunter weltbekannte Charaktere wie Batman, Superman, die Looney Tunes und Harry Potter.

Vorsätzlicher Diebstahl geistigen Eigentums

In der Klageschrift heißt es, Midjourney habe die Popularität der Figuren gezielt genutzt, um seine kostenpflichtigen Abonnements attraktiver zu machen. Besonders schwer wiege der Umstand, dass Midjourney zeitweise technische Schutzmaßnahmen eingebaut hatte, um die Erstellung von Bildern mit Warner-Charakteren zu verhindern. Diese seien jedoch wieder entfernt worden. In den Gerichtsunterlagen wird der Vorwurf scharf formuliert: „Es ist schwer, sich eine Urheberrechtsverletzung vorzustellen, die vorsätzlicher ist als das, was Midjourney hier tut.“

Warner reiht sich in Welle von Klagen ein

Warner ist nicht das erste Studio, das gegen den KI-Dienst vorgeht. Bereits im Juni 2025 hatten auch Disney und Universal Studios sehr ähnliche Klagen gegen Midjourney eingereicht. Die großen Rechteinhaber wollen damit ein klares Signal setzen, dass sie die Nutzung ihrer Werke durch KI-Unternehmen nicht länger dulden.

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Grundsatzfrage: Fair Use oder Rechtsbruch

Im Kern geht es um die juristische Frage, ob das Auslesen und Verarbeiten urheberrechtlich geschützter Werke durch KI-Modelle als zulässige „Fair Use“-Nutzung eingestuft werden kann oder nicht. Sollte das Gericht die Position der Studios stützen, wären viele KI-Unternehmen gezwungen, künftig Lizenzgebühren zu zahlen oder ihre Modelle komplett neu mit freien Daten zu trainieren.

Ein Urteil zugunsten von Midjourney könnte dagegen die bisherige Praxis des „Scraping“ von Inhalten aus dem Internet rechtlich absichern. Dies würde die Position von Kreativen und Künstlern jedoch weiter schwächen, deren Werke ohne Zustimmung als Grundlage für kommerzielle Produkte verwendet werden.

Was steht für die KI-Branche auf dem Spiel

Die Verfahren in Kalifornien könnten den weiteren Kurs der gesamten KI-Industrie maßgeblich beeinflussen. Ein Schuldspruch mit hohen Schadensersatzzahlungen könnte das Geschäftsmodell vieler Start-ups infrage stellen. Ein Freispruch würde dagegen den KI-Anbietern Rückenwind geben und die Debatte um den Schutz geistigen Eigentums weiter anheizen.

Fazit: Warner Bros. Discovery bringt Midjourney wegen Urheberrechtsverletzungen vor Gericht. Im Streit geht es nicht nur um Batman oder Harry Potter, sondern um eine Grundsatzfrage, die über die Zukunft von KI-Unternehmen und die Rechte von Kreativen entscheiden könnte.

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