GPU-Hunger ohne Ende – AMD meldet Ausverkauf

Auf der IFA 2025 stand AMD im Mittelpunkt vieler Fragen zu Prozessoren, Grafikkarten, NPUs und künstlicher Intelligenz. In einem einstündigen Roundtable gab das Unternehmen spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen und künftige Pläne. Neue Produkte wurden zwar nicht angekündigt, doch AMD nutzte die Bühne, um die eigene Strategie klar zu machen.

AI ist „underhyped“

Laut AMD steckt die Branche trotz des Hypes noch ganz am Anfang. In den kommenden drei bis fünf Jahren werde die Bedeutung von AI jedoch massiv zunehmen. Die Entwicklung erinnere an die frühen Tage des Internets. Während aktuell Text-to-Video und Sprachfunktionen im Fokus stehen, rücke auch lokale AI ohne Cloud-Anbindung stärker in den Vordergrund. Sicherheit und Datenschutz bleiben entscheidende Themen.

Der perfekte PC als Grundlage für AI

Jack Huynh, SVP und GM der Computing and Graphics Group, betonte, dass ein leistungsfähiger AI-PC immer auf einem guten PC-Ökosystem basiere. AMD wolle mit starker Hardware und Software den „perfekten PC“ liefern und die ambitionierte Roadmap konsequent umsetzen. So habe AMD zuletzt vor allem im Geschäftsumfeld Marktanteile gewinnen können.

NPUs entwickeln sich weiter

Die NPU sei ein zentraler Bestandteil künftiger AI-Anwendungen, erklärte AMD. Noch programmieren viele Entwickler lieber für CPU oder GPU, doch mit wachsender Verbreitung der NPUs werde sich dies verschieben. Im Fokus stehe dabei Performance pro Watt, nicht allein die maximale Rechenleistung.

Im Kontext der Energieeffizienz ging AMD auch auf den Vergleich ARM vs. x86 ein. Der Mythos, dass x86 nicht effizient sein könne, sei längst widerlegt. Moderne Ryzen- und Intel-Core-Prozessoren böten lange Akkulaufzeiten bei vollem Zugriff auf das Ökosystem.

GPUs bleiben gefragt

Zu Marktanalysen, die AMD nur sechs Prozent Anteil bei diskreten Grafikkarten zuschreiben, äußerte sich das Unternehmen nicht konkret. Stattdessen verwies man auf Daten von Mercury Research und erklärte, die Nachfrage nach AMD-GPUs sei weiterhin höher als die Produktion. Radeon-Grafikkarten seien in vielen Bereichen ausverkauft.

FSR Redstone im Zeitplan

Die nächste Version von AMDs Upscaling-Technologie, FSR Redstone, soll wie geplant noch im zweiten Halbjahr 2025 erscheinen. Eine eigene Vorstellung des Features ist angekündigt.

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Keine Billigstrategie und kein Cloud-Gaming-Dienst

Im Notebookmarkt will AMD nicht mit extrem günstigen Chromebooks konkurrieren. Stattdessen setzt man auf ein Preis-Leistungs-Verhältnis mit NPUs, die selbst in Mittelklasse-Notebooks hohe Leistung bringen. Ein eigenes Cloud-Gaming-Angebot als Konkurrenz zu GeForce Now ist nicht geplant. Stattdessen liefert AMD Hardware an Partner, die solche Dienste betreiben.

Rebranding sorgt für Diskussionen

Beim Rebranding älterer Chips zeigte sich AMD zurückhaltend. Am Beispiel der Handheld-Chips Ryzen Z2, Z2 Extreme und Z2 Go erklärte man, dass die Namensgebung neue Nutzungserlebnisse verdeutlichen solle. Kritiker werfen jedoch vor, dass alte Architekturen wie Zen 2 unter neuen Labels verkauft werden. Gleichzeitig verwies AMD auf die unübersichtliche Architekturvielfalt bei Intel, während Ryzen eine einheitlichere Basis biete.

Fazit: AMD nutzte die IFA 2025, um zentrale Themen wie AI, NPUs, Effizienz und den PC-Markt in den Vordergrund zu stellen. Mit FSR Redstone steht ein wichtiges Update bevor, während der GPU-Absatz hoch bleibt. Klar ist auch: AMD setzt auf Kontinuität statt Schnellschüsse – und sieht AI noch längst nicht am Ende ihres Potenzials.

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