Siri & ChatGPT: Apple rüstet KI auf

Apple holt sich frischen Wind ins Haus — und zwar kräftig. Nach Jahren, in denen Siri eher belächelt wurde, will der Konzern seine Sprachassistentin nun mit moderner KI fit machen. Und dafür schaut Apple nicht nur ins eigene Labor, sondern öffnet die Türen für externe Partner wie OpenAI, die Macher von ChatGPT, und Anthropic mit ihrem Modell Claude.

siri openai

Das Ziel? Siri soll endlich klüger, flexibler und nützlicher werden. Keine halbgaren Antworten mehr, sondern echte Hilfestellung bei komplexen Aufgaben. Dabei setzt Apple auf eine Mischung aus eigenen Entwicklungen und smarter Kooperation — ein Kurswechsel, der einiges verändern könnte.

Hand aufs Herz. Siri konnte einem im Vergleich zu Alexa oder Google Assistant schon leid tun. Die Antworten wirkten oft hölzern, es fehlte an Kontextverständnis und an echter Intelligenz. Während andere Assistenten immer stärker auf moderne KI setzten, blieb Siri im Prinzip eine simple Sprachsteuerung.

Apple selbst hat das längst erkannt. Jetzt soll endlich ein großer Schritt nach vorn passieren.

Bloomberg zufolge hat Apple schon vor Monaten damit begonnen, Gespräche mit OpenAI und Anthropic zu führen. Ziel ist, deren Technologien teilweise in Siri zu integrieren oder zumindest parallel zugänglich zu machen. So könnte Siri demnächst zum Beispiel vorschlagen, eine besonders komplexe Frage direkt an ChatGPT weiterzugeben, ohne dass du dafür eine andere App öffnen musst.

Dabei soll alles sicher bleiben. Apple verspricht, keine persönlichen Daten ohne Einwilligung an externe Partner zu übertragen. Damit kann Apple gleichzeitig leistungsfähigere Antworten bieten und sein Datenschutzversprechen einhalten.

Die neuen KI-Funktionen sind Teil eines ganzen Pakets, das Apple „Apple Intelligence“ nennt. Zusammen mit iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia wird Siri deutlich aufgewertet.

Spannend daran ist die sogenannte hybride Architektur:

  • Einfache Aufgaben laufen direkt auf dem Gerät

  • Aufwändige KI-Abfragen werden über Apple-Server oder Partner-Server (wie OpenAI) bearbeitet

Das soll schnelle Reaktionszeiten sichern und gleichzeitig einen Teil der Daten lokal halten. Allerdings gibt es einen kleinen Haken. Diese neuen Funktionen werden zunächst nur auf Geräten mit M1-Chip oder neuer laufen — sowie ab dem iPhone 15 Pro.

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Außerdem möchte Apple den Anwendern selbst überlassen, mit welchem KI-Partner sie arbeiten. Offenbar sollen Nutzer künftig wählen können, ob ihre Frage lieber an ChatGPT, Claude oder eben nur an Siri selbst gestellt wird.

Man könnte sagen, Apple versucht gerade, verlorene Zeit aufzuholen. Während Google mit Gemini und Microsoft mit Copilot längst ihre KI in alle Produkte gestopft haben, wirkte Apple bislang eher zurückhaltend.

Mit dem neuen Ansatz schlägt Apple gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Nutzer bekommen endlich eine Siri, die mehr kann als nur Timer stellen und Apple muss nicht alles selbst entwickeln, sondern kann auf führende KI-Modelle zugreifen

Langfristig soll aber auch bei Apple ein eigenes generatives KI-Modell entstehen, um weniger abhängig von Partnern zu sein. Die aktuellen Deals mit OpenAI und Anthropic sind also eher eine Brücke, bis Apples eigene Technik soweit ist.

Kurz gesagt: Ja, das lohnt sich. Siri war lange zu statisch, zu schwach, zu eindimensional. Durch die Kooperationen bekommt Apple die Chance, die Sprachassistentin auf ein neues Level zu heben.

Für dich als Nutzer bedeutet das: Mehr hilfreiche Antworten, bessere Kontexteinschätzung und künftig die Wahl, mit welchem KI-Modell du deine Fragen klären willst. Spannend wird vor allem, wie schnell Apple die eigenen Systeme aufschließen lässt, damit man sich nicht dauerhaft auf Partner wie OpenAI verlassen muss.

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