DeepSeek blockiert in Südkorea: Datenschutz sorgt für Alarm

Der chinesische Chatbot DeepSeek wurde kürzlich in Südkorea vorläufig gesperrt, nachdem die nationale Datenschutzbehörde (PIPC) festgestellt hatte, dass die App nicht vollständig mit den dort geltenden Datenschutzgesetzen übereinstimmt. Der Download aus den App-Stores wurde ausgesetzt, bis DeepSeek die erforderlichen Anpassungen vornimmt. Dieser Schritt fügt sich in eine Reihe von internationalen Maßnahmen ein, die bereits in Italien, Taiwan und Australien ergriffen wurden, wo Behörden ähnliche Bedenken äußerten.

Die Entscheidung der südkoreanischen Behörden basiert auf der Sorge, dass DeepSeek sensible Nutzerdaten auf Servern in China speichert. Diese Daten könnten nach chinesischem Recht auf Anfrage an staatliche Stellen weitergegeben werden – ein Umstand, der im Widerspruch zu strengen Datenschutzbestimmungen wie der DSGVO steht. Neben diesen datenschutzrechtlichen Bedenken wiesen Sicherheitsforscher auf unzureichende Verschlüsselung und weitere Schwachstellen hin, die potenziell gefährliche Angriffe oder Manipulationen ermöglichen. Kritiker betonen auch, dass die App durch das Erfassen von Tastatureingaben, insbesondere in sicherheitsrelevanten Umgebungen, individuelle Nutzerprofile erstellen kann, was zu Überwachungs- und Missbrauchsrisiken führen könnte.

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International reagierten mehrere Länder ähnlich auf DeepSeek. In Italien leitete die Datenschutzbehörde eine Untersuchung ein, da die Antworten des Unternehmens auf Anfragen als unzureichend bewertet wurden, was schließlich zur Entfernung der App aus den italienischen App-Stores führte. Auch Taiwan und Australien haben den Einsatz von DeepSeek in Regierungsbehörden und staatlichen Einrichtungen verboten, da sie befürchten, dass grenzüberschreitende Datenübertragungen die nationale Informationssicherheit gefährden könnten. In den USA gibt es zwar kein landesweites Verbot, aber mehrere Bundesbehörden, darunter die NASA und das Verteidigungsministerium, haben ihren Mitarbeitern die Nutzung der App untersagt, und einzelne Bundesstaaten wie Texas haben bereits entsprechende Sperren auf staatlichen Geräten verhängt.

In Deutschland äußerten Cybersicherheitsexperten des BSI ebenfalls gravierende Bedenken. Das Bundesamt verweist darauf, dass die App auch sogenannte „Tastatureingabemuster“ erfasse – Daten, die zur Erstellung individueller Nutzerprofile verwendet werden könnten. Besonders in sicherheitskritischen Bereichen wird dies als problematisch angesehen, da solche Informationen missbraucht werden könnten, um sensitive persönliche Daten zu rekonstruieren oder Nutzer systematisch zu überwachen.

Ein Sprecher des chinesischen Außenamts betonte in Peking, dass chinesische Firmen sich im Ausland streng an die dort geltenden Gesetze halten sollten, und warnte vor einer Politisierung von Wirtschafts- und Technologiethemen. Diese Aussage zielt darauf ab, den internationalen Druck zu mildern, steht aber im Kontrast zu den harten Maßnahmen, die bereits in mehreren Ländern gegen DeepSeek ergriffen wurden.

Fazit

Die vorläufige Sperre von DeepSeek in Südkorea ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Datenschutz und Informationssicherheit in einer global vernetzten Welt weiterhin höchste Priorität haben. Während DeepSeek mit innovativen KI-Funktionen punktet und in der internationalen KI-Branche für Furore sorgt, müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Technologien den lokalen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Die internationalen Maßnahmen – von Italien bis Australien – zeigen, dass Regierungen weltweit bereit sind, einzugreifen, wenn der Schutz persönlicher Daten gefährdet ist. Für Nutzer und Unternehmen bedeutet dies, dass der verantwortungsvolle Umgang mit KI und die Einhaltung strenger Datenschutzrichtlinien unumgänglich sind, um Vertrauen und Sicherheit zu gewährleisten.

FAQ

  1. Warum wurde DeepSeek in Südkorea gesperrt?
    Die südkoreanische Datenschutzbehörde (PIPC) stellte fest, dass DeepSeek nicht vollständig mit den lokalen Datenschutzgesetzen übereinstimmt, insbesondere wegen der Speicherung von Nutzerdaten auf Servern in China.

  2. Welche Sicherheitsbedenken gibt es bei DeepSeek?
    Sicherheitsforscher kritisieren unzureichende Verschlüsselung und die Erfassung von Tastatureingabemustern, die zur Erstellung individueller Nutzerprofile und potenziell zur Überwachung missbraucht werden könnten.

  3. Wie haben andere Länder auf DeepSeek reagiert?
    In Italien, Taiwan und Australien wurden bereits Maßnahmen ergriffen – von der Entfernung der App aus den App-Stores bis hin zu Verboten für staatliche Einrichtungen. In den USA haben Bundesbehörden und einzelne Bundesstaaten die Nutzung auf staatlichen Geräten eingeschränkt.

  4. Welche Auswirkungen hat die Datenspeicherung in China?
    Aufgrund chinesischer Gesetze könnten gespeicherte Nutzerdaten auf Anfrage an staatliche Stellen weitergegeben werden, was im Widerspruch zu internationalen Datenschutzstandards wie der DSGVO steht.

  5. Was sagt das chinesische Außenamt zu diesen Maßnahmen?
    Das chinesische Außenamt betont, dass chinesische Unternehmen sich im Ausland strikt an lokale Gesetze halten sollten, und hofft, eine Politisierung von Wirtschafts- und Technologiethemen zu vermeiden.

  6. Welche Konsequenzen drohen bei Verstößen gegen die Datenschutzgesetze?
    Unternehmen, die gegen die Datenschutzgesetze verstoßen, können mit hohen Bußgeldern belegt werden. In der EU können diese bis zu 35 Millionen Euro oder 7 % des Jahresumsatzes betragen – je nachdem, welcher Betrag höher ist.

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