Der KI-Klau? OpenAI erhebt schwere Vorwürfe gegen DeepSeek
Die Konkurrenz in der KI-Welt hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, sieht sich mit einem brisanten Problem konfrontiert: Chinesische Konkurrenten sollen sich unerlaubt an OpenAIs Wissen bedient haben, um eigene KI-Modelle zu entwickeln. Besonders im Fokus: DeepSeek, eine chinesische Anwendung, die angeblich auf Grundlage von OpenAIs Modellen entstanden sein soll – und das zu einem Bruchteil der Kosten. Doch was ist wirklich dran an diesen Vorwürfen?
DeepSeek: Das neue KI-Wunder aus China
DeepSeek hat in der Tech-Welt für Aufsehen gesorgt. Plötzlich taucht ein Chatbot auf, der mit ChatGPT konkurrieren kann – und das aus China, einem Land, das aufgrund der US-Handelssanktionen eigentlich Schwierigkeiten haben sollte, solche Hochleistungsmodelle zu entwickeln. Laut Bloomberg untersucht Microsoft derzeit, ob DeepSeek unrechtmäßig Daten von OpenAI genutzt hat.
Dabei steht der Vorwurf der „Knowledge Distillation“ im Raum – eine Methode, mit der sich das Wissen eines leistungsstarken KI-Modells extrahieren und in ein neues, kleineres Modell überführen lässt. OpenAIs Chef Sam Altman und auch Vertreter der US-Regierung haben sich besorgt geäußert, dass genau das passiert sein könnte. Aber ist DeepSeek wirklich nur ein billiger Nachbau von OpenAI – oder steckt mehr dahinter?
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Die USA schlagen Alarm: Schutzmaßnahmen gegen Chinas KI-Vormarsch
Die US-Regierung hat bereits auf die KI-Offensive aus China reagiert. Schon zuvor wurden Exportkontrollen für fortschrittliche Chips verhängt, die China vom Zugang zu leistungsfähigen GPUs wie Nvidias A100 und H100 abschneiden sollten. Doch DeepSeek beweist, dass China offenbar trotzdem große Fortschritte macht.
Der frisch ernannte KI- und Krypto-Berater des Weißen Hauses, David Sacks, sieht Handlungsbedarf. In einem Interview mit Fox News erklärte er:
„Unsere führenden KI-Unternehmen werden in den nächsten Monaten Maßnahmen ergreifen, um Distillation zu verhindern. Das wird den Fortschritt von Copycat-Modellen deutlich verlangsamen.“
Auch der designierte Handelsminister der USA, Howard Lutnick, zeigte sich alarmiert und sprach von möglichen neuen Maßnahmen gegen chinesische KI-Entwicklung.
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DeepSeek unter Verdacht: Ist das KI-Modell ein billiger Abklatsch?
Technologieexpertin Naomi Haefner von der Universität St. Gallen stellt die Behauptung von DeepSeek, ein eigenes KI-Modell extrem kostengünstig trainiert zu haben, infrage. Ihrer Ansicht nach sei unklar, ob DeepSeek tatsächlich ein eigenständiges Modell entwickelt hat oder ob dabei auf fremde Daten zurückgegriffen wurde. Sie betont:
„Wenn OpenAIs Behauptungen stimmen, dann sind DeepSeeks Aussagen über kosteneffizientes Training schlicht irreführend.“
Crystal van Oosterom, KI-Expertin bei OpenOcean, weist darauf hin, dass DeepSeek auf öffentlich zugängliche Forschung großer US- und europäischer Institutionen aufbaue. Doch ist das wirklich ein Problem? Schließlich sind OpenAI & Co. selbst nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht, auf bestehende Forschung aufzusetzen.
Sicherheitsrisiken: Warum die US-Navy DeepSeek verboten hat
Die Entwicklung sorgt nicht nur in der Tech-Branche für Wirbel, sondern auch bei den US-Streitkräften. Laut CNBC hat die US-Navy ihren Mitgliedern per E-Mail ausdrücklich verboten, DeepSeek zu nutzen. Der Grund: „potenzielle Sicherheits- und ethische Bedenken“.
Hintergrund ist, dass DeepSeek offenbar große Mengen an persönlichen Nutzerdaten speichert – und das auf Servern in China. Sicherheits- und Datenschutzexperten warnen davor, dass sensible Informationen in die Hände der chinesischen Regierung geraten könnten. Kein Wunder also, dass in Washington nervöse Blicke in Richtung Peking gehen.
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Cyberangriffe auf DeepSeek: Chinas Reaktion auf die Vorwürfe
Interessanterweise sieht sich DeepSeek selbst als Opfer. Das Unternehmen behauptet, Ziel massiver Cyberangriffe geworden zu sein und musste deshalb die Registrierung neuer Nutzer einschränken. Auf der DeepSeek-Website war kürzlich zu lesen, dass „böswillige Angriffe in großem Maßstab“ die Software destabilisiert hätten.
Ob diese Angriffe tatsächlich stattgefunden haben oder ob es sich um eine Schutzbehauptung handelt, um den Druck aus den USA zu kontern, bleibt unklar. Klar ist aber: Die Konkurrenz im KI-Sektor ist längst mehr als nur ein wirtschaftlicher Wettstreit – sie hat geopolitische Dimensionen angenommen.
Der KI-Wettstreit zwischen den USA und China eskaliert
Die Vorwürfe gegen DeepSeek werfen viele Fragen auf: Hat China tatsächlich OpenAIs Wissen gestohlen, oder ist das nur eine Schutzbehauptung der USA, um die eigene Vormachtstellung in der KI-Entwicklung zu verteidigen? Fest steht: Der Wettlauf zwischen den USA und China im Bereich der künstlichen Intelligenz wird immer erbitterter geführt – mit allen Mitteln.
Während OpenAI und die US-Regierung über Schutzmaßnahmen gegen „KI-Klau“ nachdenken, zeigt DeepSeek, dass Chinas KI-Industrie längst zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten geworden ist. Egal, wie sich der Streit entwickelt – die kommenden Monate dürften für die globale KI-Landschaft wegweisend sein.
Die wichtigsten Fragen zu OpenAI vs. DeepSeek
1. Hat DeepSeek wirklich OpenAIs Modelle kopiert?
Laut OpenAI gibt es Hinweise darauf, dass DeepSeek sich durch Knowledge Distillation unerlaubt Wissen aus OpenAIs Modellen angeeignet hat. Offizielle Beweise stehen jedoch noch aus.
2. Warum macht die US-Regierung so ein großes Thema daraus?
Künstliche Intelligenz ist ein strategisches Feld. Die USA wollen ihre technologische Vormachtstellung bewahren und verhindern, dass China durch unrechtmäßige Methoden aufholt.
3. Ist DeepSeek gefährlich für Nutzer?
Datenschützer warnen davor, dass DeepSeek große Mengen an persönlichen Daten speichert – und diese möglicherweise der chinesischen Regierung zugänglich macht.
4. Warum hat die US-Navy DeepSeek verboten?
Die US-Navy sieht in DeepSeek potenzielle Sicherheits- und Ethikrisiken. Es besteht die Sorge, dass Nutzerdaten missbraucht werden könnten.
5. Wie kann OpenAI verhindern, dass andere ihre Modelle kopieren?
OpenAI arbeitet an Schutzmaßnahmen, um Knowledge Distillation zu erschweren. Dazu könnten technische Barrieren oder strengere Zugriffsbeschränkungen gehören.
6. Wird China bald an den USA vorbeiziehen?
China hat enorme Ressourcen und Ambitionen in der KI-Entwicklung. Ob es die USA überholen kann, hängt davon ab, wie gut sich westliche Unternehmen gegen den Wissensabfluss schützen können.