Bosch spart Millionen durch Künstliche Intelligenz

Bosch spart dank Künstlicher Intelligenz (KI) bereits erhebliche Summen ein, wie auf dem Bitkom AI Summit 2024 bekannt wurde. Der Konzern setzt dabei auf generative KI, um interne Abläufe effizienter zu gestalten und Kosten zu senken. Neben dem Einsatz von Standardmodellen wie GPT von OpenAI oder LLaMA von Meta geht Bosch eigene Wege, um branchenspezifische Lösungen zu entwickeln und den besonderen Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden.

KI bei Bosch

Bosch hat über 160 Anwendungsszenarien für generative KI identifiziert, die in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen. Hierzu zählen unter anderem:

  • Suche und Zusammenfassung von Informationen

  • Bot-Technologie

  • Inhaltserstellung

  • Softwareentwicklung

Ein prominentes Beispiel für den Einsatz von KI ist der interne Chatbot AskBosch, der Mitarbeitenden den Zugang zu Tausenden von Dokumenten erleichtert. Besonders im Kundenservice zeigt der Bot seine Effizienz: Er spart Bosch monatlich rund eine Million Anrufe und reduziert die Kosten um etwa 84 Millionen Euro jährlich. Darüber hinaus unterstützt AskBosch die internen Rechtsexperten durch die Auswertung rechtlicher Dokumente, was die Qualität und Effizienz der Arbeit erhöht.

Neben AskBosch nutzt Bosch auch den GitHub Copilot, ein KI-Tool zur Unterstützung von Entwicklern. Mit diesem Programm wurden bereits vier Millionen Zeilen Code generiert, wobei rund 30 Prozent der Vorschläge direkt akzeptiert wurden. Das führt zu einer Zeitersparnis von 20 Prozent pro Entwickler und spart dem Unternehmen weitere 37,5 Millionen Euro jährlich.

Kooperation mit Aleph Alpha

Bosch stößt jedoch bei den gängigen Standard-KI-Modellen an Grenzen, besonders wenn es um die Verarbeitung technischer Fachbegriffe oder die Implementierung auf kleineren Geräten geht. Daher setzt der Konzern auf eine Kooperation mit dem deutschen KI-Start-up Aleph Alpha. Gemeinsam arbeiten die beiden Unternehmen an Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Bosch zugeschnitten sind.

Aleph Alpha hat mit PhariaAI ein eigenes Betriebssystem für GenAI entwickelt, das darauf abzielt, das Expertenwissen von Bosch optimal zu nutzen, ohne dass dieses nach außen dringt. Laut Jonas Andrulis, dem Gründer von Aleph Alpha, ist es wichtig, KI-Systeme zu entwickeln, die nicht nur effizient arbeiten, sondern auch das Fachwissen von Bosch wahren. Mit dem speziellen Sprachmodell Pharia-1-LLM hat Bosch eine Basis geschaffen, auf der sich zukünftige KI-Lösungen noch besser an die Anforderungen des Unternehmens anpassen lassen.

ROI und Herausforderungen bei der KI-Implementierung

Der Return on Investment (ROI) spielt bei Bosch eine zentrale Rolle in der Bewertung von KI-Tools. Der Konzern arbeitet unter anderem mit Partnern wie Microsoft (Copilot), AWS und Google zusammen, um maßgeschneiderte KI-Lösungen zu entwickeln. Dabei müssen Werkzeuge effizient eingesetzt werden, denn Bosch kann laut eigenen Angaben nicht "unendlich viele Werkzeuge" ausprobieren.

Ein Beispiel für die Herausforderungen bei der Implementierung von Standardmodellen zeigt sich in der Automobilindustrie: Ein generisches KI-Modell war nicht in der Lage, einfache Fehler wie "Error 530" korrekt zu interpretieren. Stattdessen schlug es vor, das E-Bike mit einem Schraubenzieher zu reparieren, während ein einfacher Neustart des Geräts ausgereicht hätte. Solche Fehler zeigen, dass branchenspezifisches Expertenwissen eine zentrale Rolle spielt und Standardmodelle an ihre Grenzen stoßen.

Zukunftsperspektiven: GenAI als Wettbewerbsvorteil

Für Bosch ist die Nutzung von generativer KI nicht nur ein Mittel zur Effizienzsteigerung, sondern auch ein Weg, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Produkte zu verbessern und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Die Zusammenarbeit mit Aleph Alpha ermöglicht es Bosch, Lösungen zu entwickeln, die branchenspezifisches Wissen einbeziehen und das Potenzial von KI voll ausschöpfen.

PhariaAI zeigt hierbei vielversprechende Ergebnisse und hat in Tests bewiesen, dass es branchenspezifische Anforderungen besser erfüllt als Konkurrenzmodelle. Die Integration dieser Technologie wird Bosch dabei helfen, sein Know-how effizienter zu nutzen und gleichzeitig die digitale Souveränität des Unternehmens zu sichern.

Fazit

Bosch setzt mit seinem umfassenden Einsatz von KI auf Effizienz, Kostenreduktion und Produktverbesserung. Die Kooperation mit Aleph Alpha und die Entwicklung eigener KI-Modelle wie Pharia-1-LLM zeigen, dass der Konzern auf maßgeschneiderte Lösungen setzt, um die besonderen Anforderungen seiner Branche zu erfüllen. Die Erfolge, die bereits erzielt wurden – von Einsparungen im Kundenservice bis hin zur Unterstützung bei der Softwareentwicklung – unterstreichen das Potenzial von KI für Unternehmen, wenn sie richtig eingesetzt wird. Die Zukunft der KI bei Bosch liegt in der Kombination aus Effizienzsteigerung und der Nutzung branchenspezifischen Wissens, um einen echten Wettbewerbsvorteil zu schaffen.

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