Milliardenprojekt in München: Telekom und Nvidia planen gigantisches KI-Rechenzentrum

In München entsteht ein neues Symbol für Europas KI-Ambitionen: Die Deutsche Telekom und der US-Chipgigant Nvidia wollen gemeinsam ein Rechenzentrum errichten, das zu den größten in Deutschland gehören dürfte. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, soll das Projekt ein Volumen von rund einer Milliarde Euro haben und in den kommenden Wochen offiziell vorgestellt werden.

telekom und nvidia

Nach Informationen aus Unternehmenskreisen wird auch der Softwarekonzern SAP zu den ersten Nutzern der neuen Rechenkapazitäten gehören. Das Vorhaben steht damit in direktem Zusammenhang mit den Bestrebungen, in Europa eine leistungsfähige KI-Infrastruktur aufzubauen. Ziel ist es, beim Training großer Sprach- und Industriemodelle nicht länger von US-Anbietern abhängig zu sein.

Bereits im Juni hatten Telekom und Nvidia Pläne für eine gemeinsame industrielle KI-Cloud bekannt gegeben, die ab 2026 einsatzbereit sein soll. Das neue Rechenzentrum in München gilt als logische Erweiterung dieser Kooperation. Es soll die Basis für künftige KI-Gigafactories bilden – Hochleistungsanlagen, die speziell für das Training generativer Modelle ausgelegt sind. Auch die Bundesregierung hat signalisiert, solche Projekte fördern zu wollen, um die technologische Souveränität Europas zu sichern.

Der Standort München spielt dabei eine Schlüsselrolle. Die bayerische Landeshauptstadt entwickelt sich zunehmend zu einem Hotspot der internationalen Tech-Industrie. Neben Google, Microsoft und Apple will auch OpenAI dort ein Entwicklungszentrum eröffnen. Mit dem neuen Großprojekt könnte sich München endgültig als Deutschlands wichtigster KI-Standort etablieren.

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Laut der Beratungsfirma Deloitte muss Deutschland in den kommenden fünf Jahren bis zu 60 Milliarden Euro in KI-Infrastruktur investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die großen US-Cloudanbieter investieren allein 2025 jeweils zweistellige Milliardenbeträge in neue Rechenzentren. Das geplante Joint Venture zwischen Telekom und Nvidia ist daher auch als strategische Antwort auf diese Dynamik zu verstehen – und als Signal, dass Europa beim Thema KI nicht länger zusehen will, sondern eigene Kapazitäten schafft.

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