Microsoft und der EU AI Act: Neue Impulse für verantwortungsvolle KI
Im Vorfeld der für 2025 geplanten Einführung des EU AI Acts positioniert sich Microsoft mit einer Reihe von Maßnahmen, um seine KI-Angebote an die kommenden Vorschriften anzupassen. Das weltweit erste umfassende KI-Gesetz wird als entscheidende Weichenstellung für die europäische Tech-Branche gesehen, da es strikte Anforderungen an Transparenz, Risikoanalyse und Dokumentation von KI-Systemen stellt. Microsoft war bereits auf seiner AI Tour in Brüssel, Paris und Berlin aktiv, um potenzielle Kunden und Partner über geplante Veränderungen zu informieren.
Ein zentrales Element in Microsofts Vorgehen ist das Konzept der geteilten Verantwortung: Während sich der Konzern verpflichtet, KI-Lösungen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zu entwickeln, sollen die Kunden den gesetzeskonformen Betrieb in ihren eigenen Umgebungen sicherstellen. Dazu hat Microsoft angekündigt, bestehende Produkte zu überarbeiten und neue interne Richtlinien einzuführen. So sollen etwa Vertriebs- und Marketingprozesse künftig stärker reglementiert werden, um den Einsatz verbotener KI-Praktiken zu verhindern. Ein erweiterter Verhaltenskodex für generative KI-Dienste sowie ein ausdrückliches Verbot von Social-Scoring-Anwendungen sind Teil dieser Neuausrichtung.
KI WEEKLY
Wöchentliches KI-Wissen kompakt und verständlich — jeden Sonntag in deinem Postfach. Schließe dich 2500+ Abonnenten an!
Jeden Sonntag neu!
Auch in Sachen Dokumentation und Risikomanagement will Microsoft aufrüsten. Laut dem Unternehmen steht die Bereitstellung zusätzlicher Informationen, Checklisten und Tools an oberster Stelle, damit sich Kunden in der Implementierungsphase gut zurechtfinden. Der Softwarekonzern verweist dabei auf eigene Lösungen wie den Purview Compliance Manager und die Azure AI Content Safety, die Organisationen bei der Einhaltung regulatorischer Vorgaben unterstützen sollen. Zudem betont man, dass dieser Ansatz auf bestehenden Governance-Strukturen – etwa dem Responsible AI Standard – aufbaue, die frühzeitig auf die kommende Regulierung ausgerichtet worden seien.
Auf politischer Ebene arbeitet Microsoft eng mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in Europa zusammen. Ziel sei es, praxisorientierte Standards zu erarbeiten, die nicht nur dem EU AI Act gerecht werden, sondern sich gegebenenfalls auch international anwenden lassen. Beobachter sehen in diesem Engagement einen Versuch, die kommenden Regularien zu gestalten und gleichzeitig europaweit Vertrauen in KI-Anwendungen aufzubauen. Wie sich das Zusammenspiel zwischen Microsofts KI-Strategie und den Vorschriften des EU AI Acts entwickelt, wird sich erst im Verlauf des nächsten Jahres zeigen. Fest steht jedoch, dass das Unternehmen seine Rolle als verlässlicher Partner kommuniziert – sowohl für Regulierungsbehörden als auch für Kunden, die auf der Suche nach rechtssicherer KI sind.