DeepL stellt Echtzeit-Übersetzer "DeepL Voice" vor

Das deutsche KI-Start-up DeepL hat sein neuestes System zur Echtzeit-Übersetzung von gesprochener Sprache, DeepL Voice, vorgestellt. CEO und Gründer Jaroslaw Kutylowski präsentierte das System auf der Unternehmensveranstaltung DeepL Dialogues in Berlin und betonte, dass die neue Lösung in zwei Versionen angeboten wird.

Zwei Versionen: Für Video-Konferenzen und mobile Gespräche

Zum einen wird DeepL Voice in Video-Konferenzen verwendet werden können, was es ermöglicht, Meetings über Plattformen wie Zoom simultan in mehreren Sprachen zu halten. Zum anderen ist eine mobile App geplant, die für die Echtzeit-Übersetzung von persönlichen Gesprächen entwickelt wurde. Die Lösung zielt darauf ab, sprachliche Barrieren in unterschiedlichsten Kommunikationssituationen zu überwinden und Unternehmen bei der globalen Zusammenarbeit zu unterstützen.

Komplexität der Live-Übersetzung

DeepL ist bereits als führender Anbieter in der Übersetzung von geschriebenen Texten bekannt, aber die Echtzeit-Übersetzung von gesprochener Sprache stellt neue Herausforderungen dar. Laut Kutylowski sind die Anforderungen bei gesprochenen Inhalten besonders hoch: „Sätze sind oft nicht vollständig formuliert, die Aussprache ist manchmal undeutlich, und die Latenzzeit darf nicht zu hoch sein.“ Diese Faktoren können schnell zu Übersetzungsfehlern und Missverständnissen führen, was die Live-Übersetzung besonders anspruchsvoll macht.

Kutylowski betonte, dass DeepL Voice speziell für die Herausforderungen der gesprochenen Sprache entwickelt wurde. Die Lösung bietet Unternehmen die Möglichkeit, mehrsprachige Interaktionen präzise zu übersetzen und so sprachliche Barrieren effektiv zu überwinden.

Konkurrenzdruck und Marktstellung

DeepL bewegt sich in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld. Große Tech-Konzerne wie Google und Microsoft bieten bereits Lösungen für Echtzeit-Übersetzungen an. Googles Gemini, eine umfassende KI-Plattform, unterstützt Echtzeit-Übersetzungen, und Microsofts Teams bietet ebenfalls Live-Übersetzungen für Videokonferenzen. Dennoch hat sich DeepL in der Vergangenheit erfolgreich gegen Google Translate und andere große US-Anbieter behauptet.

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im Mai wurde DeepL mit zwei Milliarden US-Dollar bewertet und ist somit das wertvollste KI-Start-up Deutschlands. Das Unternehmen hat kürzlich sein Portfolio mit dem KI-gestützten Schreibassistenten DeepL Write Pro erweitert und im Juli eine neue Generation seines Sprachmodells vorgestellt. Blindtests mit Sprachexperten haben gezeigt, dass die Übersetzungsqualität der neuen Modelle von DeepL die Ergebnisse der großen US-Internetkonzerne übertrifft.

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