OpenAI Schließt Deal zur Lizenzierung von News Corp Inhalten ab

OpenAI hat kürzlich einen bedeutenden Vertrag mit News Corp abgeschlossen, um Zugang zu aktuellen und archivierten Materialien von renommierten Publikationen wie The Wall Street Journal, The New York Post, MarketWatch und Barron’s zu erhalten. Diese Vereinbarung markiert einen wichtigen Schritt in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Medienbranche haben.

Umfang des Deals

News Corp, das von Rupert Murdoch geführte Imperium, gab am Mittwoch bekannt, dass es eine mehrjährige Vereinbarung mit OpenAI getroffen hat. Diese Vereinbarung ermöglicht es OpenAI, Inhalte aus den großen Nachrichtendiensten von News Corp in den USA, Großbritannien und Australien sowie von MarketWatch und Barron’s zu nutzen. Nicht enthalten sind Inhalte aus anderen Geschäftsbereichen von News Corp, wie die digitalen Immobilienservices oder HarperCollins.

Bedeutung der Partnerschaft

Robert Thomson, CEO von News Corp, bezeichnete die Vereinbarung als historisch und betonte, dass sie neue Standards für Wahrheit, Tugend und Wert im digitalen Zeitalter setzen werde. Er lobte OpenAI und dessen CEO Sam Altman als „prinzipientreue Partner“, die die kommerzielle und soziale Bedeutung des Journalismus verstehen.

Sam Altman beschrieb die Partnerschaft als „einen stolzen Moment für Journalismus und Technologie“. Die finanziellen Bedingungen des Deals wurden zwar nicht offiziell bekannt gegeben, jedoch berichtete das Wall Street Journal, dass der Wert der Vereinbarung sich auf bis zu 250 Millionen Dollar über fünf Jahre belaufen könnte.

Reaktionen und Bedenken

Die Ankündigung der Vereinbarung hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Tim Martell, Sprecher der Independent Association of Publishers’ Employees, äußerte Bedenken, dass die Gewerkschaft noch keine Einigung über KI-Schutzmaßnahmen in den aktuellen Vertragsverhandlungen erzielt hatte, bevor der Deal mit OpenAI bekannt gegeben wurde.

Viele Verleger haben Bedenken hinsichtlich der Bedrohung durch generative KI geäußert, die urheberrechtlich geschützte Inhalte zur Schulung ihrer Modelle verwendet. Besonders die Nutzung von KI zur Beantwortung von Online-Suchanfragen hat Befürchtungen geweckt, dass Verlage nicht für die Nutzung ihrer Inhalte entschädigt werden, während diese KI-gestützten Chatbots als Informationsquelle mit ihnen konkurrieren.

Juristische Herausforderungen

In diesem Kontext hat die New York Times im Dezember eine Klage gegen OpenAI und Microsoft wegen Urheberrechtsverletzung eingereicht. Die Zeitung beschuldigte die Tech-Unternehmen, Millionen ihrer Nachrichtenartikel ohne Genehmigung verwendet zu haben. OpenAI und Microsoft haben versucht, Teile der Klage abzuweisen. Auch acht Tageszeitungen im Besitz von Alden Global Capital haben im April eine ähnliche Klage eingereicht.

Verhandlungen mit anderen Verlagen

Neben der Vereinbarung mit News Corp hat OpenAI auch Abkommen mit anderen bedeutenden Verlagen geschlossen, darunter der deutsche Medienriese Axel Springer, Dotdash Meredith, The Financial Times und The Associated Press. Diese Verhandlungen zeigen, dass einige Verlage den Weg der Zusammenarbeit wählen, um die Vorteile der KI zu nutzen, während sie gleichzeitig ihre Interessen schützen.

Fazit

Die Partnerschaft zwischen OpenAI und News Corp stellt einen wichtigen Meilenstein in der Integration von Künstlicher Intelligenz und Journalismus dar. Während sie das Potenzial hat, den Zugang zu hochwertigen Nachrichteninhalten zu revolutionieren, bleiben Bedenken hinsichtlich des Schutzes geistigen Eigentums und der fairen Entschädigung der Verlage bestehen. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um eine Balance zwischen technologischer Innovation und den Rechten der Inhaltsproduzenten zu finden.

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