Erotikbranche möchte mehr Mitbestimmung bei KI-Regulierung
Hast du dich jemals gefragt, wie KI-Regelungen die Erwachsenenindustrie beeinflussen? Die Branche steht an einem entscheidenden Wendepunkt und kämpft darum, bei der Gestaltung von KI-Gesetzen nicht übersehen zu werden.
Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz hat viele Branchen erfasst, doch die Erwachsenenindustrie bleibt oft am Rande der Diskussionen. Trotz ihres signifikanten Beitrags zur Wirtschaft und zum Entertainment, fühlen sich viele Akteure in dieser Branche von den aktuellen Regulierungsprozessen ausgeschlossen. Dieser Abschnitt beleuchtet die bisherigen Entwicklungen und die Notwendigkeit einer inklusiveren Herangehensweise.
Die Forderung nach Mitsprache
Am Donnerstag haben eine Gruppe von Sexarbeiterinnen, Sex-Tech-Unternehmen und Sexualpädagoginnen einen offenen Brief an die EU-Regulierungsbehörden gerichtet. Sie fordern, dass ihre Stimmen in den Entscheidungsprozessen zu KI-Regelungen gehört werden. Diese Initiative, unterstützt von Unternehmen wie die Seite von Erika Lust und der European Sex Workers’ Rights Alliance, betont die Wichtigkeit, spezifische Bedürfnisse und Perspektiven der Erotikindustrie zu berücksichtigen, um Diskriminierung zu vermeiden.
Herausforderungen durch Deepfakes
Deepfakes stellen eine erhebliche Bedrohung dar, besonders in der Erwachsenenindustrie. Laut Ana Ornelas, einer führenden Stimme der Initiative, beinhalten 96% der Deepfakes nicht-einvernehmliche „Pornografie“, was sowohl für die Betroffenen als auch für die Performenden extrem schädlich ist. Diese Technologie gefährdet nicht nur die Integrität der Menschen, sondern auch deren Lebensgrundlage. Der Abschnitt erläutert die Risiken und die Notwendigkeit, angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Aktuelle EU-Regelungen zu KI
Am 1. August 2024 hat die Europäische Kommission die weltweit erste umfassende Gesetzgebung zu KI eingeführt. Ziel ist es, eine verantwortungsvolle Nutzung von KI im gesamten Block zu fördern. Doch die Organisatoren der Initiative bemängeln, dass die Erotik in diesen Regulierungsdiskussionen nicht ausreichend berücksichtigt wird.
Diskriminierung und Zensur
Bereits jetzt erleben SexarbeiterInnen und PornodarstellerInnen Diskriminierung und Zensur durch globale Gesetze, die den Menschenhandel bekämpfen, sowie durch Banken, die ihre Dienstleistungen einschränken. Auch Sexpädagog*innen sehen sich mit der Sperrung und Entfernung von Inhalten auf Tech-Plattformen konfrontiert. Paulita Pappel, eine Pornodarstellerin, hebt hervor, wie diese Maßnahmen die digitalen Rechte der Betroffenen einschränken.
Eine Einbeziehung der Erwachsenenindustrie in die Regulierungsprozesse könnte vielfältige Vorteile bringen. Sie ermöglicht es den Gesetzgeber*innen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die die Freiheit und Rechte der Individuen schützen und gleichzeitig eine sex-positive Online-Umgebung fördern. Ana Ornelas betont, dass die Branche wertvolle Einblicke bieten kann, um grundlegende Rechte und Freiheiten zu wahren.
Die Zukunft der KI-Regulierung hängt stark von der Fähigkeit ab, alle betroffenen Parteien einzubeziehen. Die Initiatoren der Open Mind AI Initiative sind optimistisch, dass durch kontinuierlichen Dialog und Zusammenarbeit eine ausgewogene Regulierung erreicht werden kann. Empfehlungen umfassen verstärkte öffentliche Konsultationen und spezifische Maßnahmen zum Schutz der digitalen Rechte aller Beteiligten.
Fazit
Die Forderung der Erwachsenenindustrie nach mehr Mitspracherecht in der KI-Regulierung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiveren und gerechteren Gesetzgebung. Indem ihre Perspektiven und Bedürfnisse berücksichtigt werden, können wir sicherstellen, dass KI-Technologien verantwortungsvoll und ohne Diskriminierung eingesetzt werden. Eine neue, so revolutionierende Technologie sollte zum Wohle aller verwendet werden.
Häufige Fragen zum Artikel
Warum wollen Content Creators der Erotikindustrie mitbestimmen?
Sie möchten sicherstellen, dass ihre spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen bei der Gestaltung von KI-Regelungen berücksichtigt werden.
Welche Gruppen sind Teil der Initiative?
Die Initiative umfasst Sexarbeiterinnen, Sex-Tech-Unternehmen, erotische Filmemacherinnen und Sexualpädagog*innen.
Was sind die Hauptbedenken bezüglich Deepfakes?
Deepfakes führen oft zu nicht-einvernehmlicher Pornografie, was die Integrität und das Einkommen der Betroffenen gefährdet.
Wie reagiert die Europäische Kommission auf diese Forderungen?
Die Kommission schätzt diverse Perspektiven und ermutigt die Erwachsenenindustrie zur Teilnahme an öffentlichen Konsultationen.
Welche Auswirkungen haben aktuelle EU-Regelungen auf die Erwachsenenindustrie?
Es kommt zu Zensur, Diskriminierung und Einschränkungen durch Banken und Tech-Plattformen.
Wie kann eine inklusivere Regulierung aussehen?
Durch die Einbeziehung der Erwachsenenindustrie in den Dialog können Regelungen geschaffen werden, die sowohl Sicherheit als auch Freiheit gewährleisten.