Datenschutzkonforme Nutzung von KI: Bitkom gibt Leitfaden heraus

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bietet Unternehmen enorme Potenziale, stößt jedoch häufig auf Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass 70 Prozent der Unternehmen, die KI einsetzen oder dies planen, Datenschutzverstöße als zentrales Risiko wahrnehmen. Besonders problematisch empfinden 62 Prozent die Nutzung von KI-Diensten in der Cloud, da sie glauben, dass sich dies nicht mit den geltenden Datenschutzvorschriften vereinbaren lässt. Um Unternehmen bei der sicheren Nutzung von KI zu unterstützen, hat Bitkom den Leitfaden „Künstliche Intelligenz und Datenschutz“ veröffentlicht.

Unsicherheit beim KI-Einsatz

KI-Systeme werden immer häufiger in verschiedenen Geschäftsbereichen eingesetzt – von automatisierten Kundendienstlösungen bis hin zur Analyse großer Datenmengen. Trotz der Chancen für Effizienzsteigerungen und Innovationen herrscht bei vielen Unternehmen eine spürbare Unsicherheit. Diese rührt vor allem von der Sorge, gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu verstoßen. „Damit Deutschland bei Künstlicher Intelligenz nicht ins Hintertreffen gerät, braucht es vor allem mehr Klarheit und Sicherheit im Umgang mit den gesetzlichen Vorgaben“, betont Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

Klare Abgrenzung und gesetzliche Rahmenbedingungen

Ein zentraler Punkt des Leitfadens ist die Abgrenzung zwischen klassischer Software und Künstlicher Intelligenz. Diese Definition bildet die Grundlage für das Verständnis, wann spezifische datenschutzrechtliche Regelungen Anwendung finden. Im nächsten Schritt wird auf die rechtlichen Anforderungen eingegangen, die durch die DSGVO aufgestellt werden. Dazu gehören insbesondere die Informationspflichten, die Transparenzanforderungen sowie die Datenschutzfolgenabschätzung, die bei der Implementierung von KI-Systemen durchgeführt werden muss.

Interne Richtlinien und Praxisbeispiel

Ein weiteres Highlight des Leitfadens ist die Ausarbeitung von Empfehlungen für unternehmensinterne Richtlinien zur KI-Nutzung. Unternehmen müssen klare Vorgaben schaffen, wie KI-Systeme genutzt, trainiert und überwacht werden. Hierbei sind nicht nur technische Maßnahmen, sondern auch organisatorische Prozesse entscheidend, um den Datenschutz zu gewährleisten.

Der Leitfaden bietet darüber hinaus ein Praxisbeispiel aus der Automobilindustrie, das verdeutlicht, wie KI datenschutzkonform in Geschäftsprozesse integriert werden kann. Dieses Beispiel zeigt praxisnah, wie Unternehmen KI sicher einsetzen können, ohne gegen die geltenden Gesetze zu verstoßen.

Checklisten für Unternehmen

Zum Abschluss liefert der Leitfaden zwei umfassende Checklisten, die sowohl für das Training eigener KI-Modelle als auch für die Nutzung fremder Systeme wertvolle Orientierung bieten. Diese Checklisten helfen Unternehmen dabei, den Überblick über alle relevanten Schritte und Maßnahmen zu behalten, um Datenschutzkonformität sicherzustellen.

Fazit

Der Leitfaden von Bitkom bietet eine wertvolle Unterstützung für Unternehmen, die Künstliche Intelligenz einsetzen möchten, ohne gegen Datenschutzvorgaben zu verstoßen. Er hilft, die rechtlichen Anforderungen zu verstehen und die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen, um KI sicher und rechtskonform zu nutzen. Angesichts der wachsenden Bedeutung von KI in der Wirtschaft bietet der Leitfaden wichtige Orientierung und trägt dazu bei, Unsicherheiten abzubauen.

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